
Teilnehmer/in
Stephan Wüthrich
CAS Essay
Eine übergeordnete Herleitung der alten und neuen Verantwortungen der Bauherrschaft in den Planungsphasen auf Grund der Digitalisierung des Bauwesens
Referenten: Prof. Sacha Menz, Dr. Odilo Schoch
Abstract
Zusammenfassung Fast alle Bauherren beauftragen Baudienstleister wie Planer oder Bauherrenvertreter, weil sie die Projektumsetzung nicht selbständig erbringen können. Im Moment, in dem die Bauherrschaft einen Vertrag mit ihren beauftragten Baudienstleistern eingeht, hat sie Verantwortungen gegenüber ihren Vertragspartnern auf Grund ihrer vertraglichen Leistungen. Die Leistungen der Bauherrschaft sind in Normen und Empfehlungen beschrieben. Interessanterweise gibt es wenig verbindliche Literatur zum Thema der Verantwortungen der Bauherrschaft, sodass sich diese Arbeit bei der Herleitung der Verantwortungen der Bauherrschaft hauptsächlich auf Normen stützt, wie in den Kapiteln 4.2 und 4.3 beschrieben. Werden die bisherigen ‘alten’ Verantwortungen der Bauherrschaft mit den neuen auf Grund der Digitalisierung verglichen, fällt einerseits auf, dass grundsätzlich die bisherigen Verantwortungen bestehen bleiben und keine komplett wegfallen. Andererseits entsteht eine Reihe neuer Verantwortungen der Bauherrschaft aufgrund digital gestützter Prozesse. Abbildung 1: Ergebnisse Vergleich alte und neue Verantwortungen Die Digitalisierung stellt die Bauherrschaft vor Veränderungen und neue Herausforderungen. Dazu gehören beispielsweise die neue Prüfungsrolle (Datenlieferungen überprüfen), Definition von Informationsanforderungen, die kollaborative Zusammenarbeit und generell die Auseinandersetzung mit der Digitalisierung des Bauwesens und des eigenen Betriebs. Diverse Erfolgsfaktoren, wie die richtige Formulierung der eigenen Digitalisierungsziele, das Commitment für die Digitalisierung, das Aufzeigen der Mehrwerte, die Durchführung von Pilotprojekten und deren Reviews spielen für die Bauherrschaft eine Rolle, um die Herausforderungen zu meistern. Folgt man digitalen Vorreitern wie Roche, SBB oder Migros1, wird langfristig für die Bauherrschaft die Lösung sein, ihre digitalen Prozesse auf Ebene Anwendungen, Software, Plattformen und Methode zu ihrem Nutzen, abgestimmt auf ihre Organisation zu definieren und Besitzer der Daten zu sein. Denn nur so lässt sich sicherstellen, dass Schnittstellen optimiert und ihre Daten für sie immer und in verwendbarere Form verfügbar sind. 1 Vgl. NZZ 2018, www.nzz.ch/wirtschaft/die-baubranche-will-bei-der-digitalisierung-durchstarten-ld.1383369, 08.05.2018