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Alternative Berechnungs­methoden

Der effektive Wert (Verkaufswert) einer Immobilie wird von unzähligen Parametern beeinflusst, die schwer fassbar sind. Das Ergebnis einer Schätzung weicht deshalb in der Regel vom tatsächlichen Wert ab. Vielmehr handelt es sich bei der prognostizierten Grösse, dem Schätzungswert, um den wahrscheinlich(st)en Marktwert.

DiskontfaktorErtragswertSachwertVergleichswertVerkehrswert
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Wertermittlungsprinzipien

Unter einer Schätzung versteht man einen Versuch, den Wert möglichst marktgetreu zu errechnen. Ohne Rücksicht auf ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse wird probiert, den Marktwert an einem bestimmten Stichtag zu beziffern. Man spricht dabei vom Verkehrswert einer Immobilie. Die Begriffe Verkehrswert und Marktwert sind gleichzusetzen.

Die Wahl der Methode ist abhängig von der Art des Schätzungsobjekts. Es bedarf immer einer individuellen Abwägung im konkreten Einzelfall und des Verständnisses der jeweiligen Bewertungsmethode. Innerhalb einer Methode sollte eine Vermischung mit anderen Verfahren unterlassen werden. Kriterien für die Wahl der geeignetsten Bewertungsmethode liefert zum Beispiel die Publikation Swiss Valuation Standard (SVS) – Best pratice of Real Estate Valuation in Switzerland. 1 Sie hat sich als die wichtigste schweizerische Referenz zu diesem Thema etabliert.

Gegenwärtig geben eine Vielzahl von Verbänden ihre eigenen Werke mit unterschiedlichen Bewertungsmethoden heraus. In der Schweiz gibt es keine allgemeingültige, offiziell standardisierte Methode. Grundsätzlich unterscheidet man in der Praxis drei Wertermittlungsprinzipien:

  • Das Vergleichswertprinzip mit Vergleichsobjekten als Grundlage,
  • die Sachwertmethode mit Fokus auf den Land- und Bauwert,
  • die Ertragswertmethode errechnet durch die Mieteinnahmen.

Je nach Basisverfahren existieren einzelne Untermethoden. Die folgenden Erläuterungen zu den Schätzungsverfahren stellen einen Überblick dar und sind nicht als abschliessend zu verstehen.

Vergleichswertprinzip – Sales Comparison Approach

Die Grundlage dieses Bewertungsprinzips beruht auf dem Wertvergleich von ähnlichen Grundstücken oder ähnlich bebauten Grundstücken. Die erste Methode (direkter Vergleich) erfolgt mittels Einheitspreisen, beispielsweise pro Quadratmeter oder Raumeinheit. Die Rückwärtsrechnung wird im zweiten Fall (indirekter Vergleich) angewendet. 2 Dabei wird der Bodenwert durch den Verkehrswert unter Abzug der Gebäudekosten ermittelt. Das Vergleichswertprinzip bedingt eine grosse Datenmenge von geeigneten Vergleichspreisen. Methoden dieses Prinzips werden auch unter den Begriffen Hedonische- oder Kennwertmethode zusammengefasst.

Sachwertprinzip – Cost Approach

Wie der Name sagt, liegt der Fokus beim Sachwertprinzip auf dem effektiven Substanz-Wert einer Immobilie. Man spricht auch vom Realwert. Ein wesentlicher Faktor ist dabei die Zeit. Bei dieser Schätzung spielt der erzielbare Ertrag im Hinblick auf den Verkehrswert eine untergeordnete Rolle. Sie findet ihre Anwendung bei Objekten ohne eigentlichen Mietwert beziehungsweise ohne Ertrag (z. B. bei Einfamilienhäusern). Der Eigenmietwert ist dabei zu vernachlässigen.

Der Sachwert setzt sich aus dem Wert aller baulichen Anlagen auf einem Grundstück, den Kosten für die Umgebungsarbeiten, den Bauwerksnebenkosten sowie dem Landwert zusammen. Die Elemente unterliegen einer zeitlichen Wertminderung. In der Regel handelt es sich dabei um Untergruppen oder Gattungen des BKP 2. Der Gebäudezeitwert errechnet sich folglich aus den Anlagekosten (AK) abzüglich der Altersentwertung der Elemente des BKP 2.

Ertragswertprinzip – Income Capitalisation Approach

Im Unterschied zum Sachwertprinzip stehen hier der Kapitalisierungszinssatz und der damit verbundene Ertrag im Mittelpunkt. Das Prinzip der Ertragswertkapitalisierung geht von einer anhaltenden, ewig gleichen Rendite aus. Es handelt sich dabei um eine statische Ertragswertmethode. Bei den weiterführenden Untermethoden wie der Barwertmethode und dem Discounted Cash Flow (DCF) können auch veränderliche Erträge eingesetzt werden. Von Interesse sind diese Methoden für Liegenschaften, deren Sachwert eine unwesentliche Rolle spielt. Die Anwendung konzentriert sich ganz auf Renditeobjekten, also Objektarten, die Erträge abwerfen.

Fokus Discounted Cash Flow (DCF)

Aufbauend auf der Barwertmethode ist der Discounted Cash Flow (dt. abgezinster Zahlungsstrom) eine Methode, die aus der Betriebswirtschaft den Weg in die Immobilienbewertung gefunden hat. Der Fokus liegt auf den künftigen periodischen Einnahmen.

Im Gegensatz zu den gezeigten Wertermittlungsverfahren «Kapitalisierung» und «Finanzierung» des Ökonomischen Modells geht die DCF nicht von einer konstanten Grunddisposition mit immer gleichmässig fliessenden Ertrags- und Kostenpositionen aus. Sie versucht über einen klar definierten Zeitraum von in der Regel 30 Jahren (Lebensdauer einer Baute, nach 30 Jahren ist eine erste Grossrenovation fällig)vorhersagbare Ereignisse zu antizipieren und deren Folgen auf den aktuellen Stichtag zu errechnen.

In der Regel hat eine Zahlung X in der Zukunft einen geringeren «present value» (Barwert), als wenn der gleiche Betrag zum jetzigen Zeitpunkt gezahlt wird. Dahinter liegt das Antizipieren von Zins- und Zinseszinsflüssen, von denen der Empfänger der Zahlung profitieren könnte. Findet die Zahlung erst in der Zukunft statt, müssen nach dem Barwertprinzip die so entgangenen Zinsen und deren Zinseszinsen in Abzug gebracht werden (Ausfall der Opportunitäten).

Auf den Immobilienbereich übertragen bedeutet dies, dass zukünftige Ertrags- und Kostenflüsse über einen Diskontfaktor auf den jetzigen Zeitpunkt reduziert werden. Der Verringerungsfaktor ist hauptsächlich vom angenommen Kapitalisierungssatz abhängig. Durch die tabellenartige Struktur solcher DCF-Berechnungen lassen sich zum Beispiel Investitionen in anstehenden Sanierungen sowie die dadurch entstehenden Mietzinsausfälle, aber auch die möglichen Mietsteigerungen dieser Investitionen jahresgenau abbilden und diskontieren. Ausserdem können erwartete Mietzins- und Landwertveränderungen abgebildet werden. Die gerade in grossstädtischen Lagen wie Zürich immer wichtiger werdende Performance und Wertänderungsrendite kann so entsprechend abgebildet werden.

⇧︎1. Loepfe, Andreas: Swiss Valuation Standard (SVS), Zürich 2017.
⇧︎2. Vgl. Roesch, Gerhard (Hg.): Das Schweizerische Schätzerhandbuch, Aarau 2012, S. 43.

Ausschlaggebend für die Wirtschaftlichkeit eines Objektes sind die Lebenszykluskosten. Obwohl die innerhalb einer kurzen Zeitspanne anfallenden Erstellungskosten oft beim Projektanstoss im Vordergrund stehen, machen sie über die ganze Lebensdauer eines Bauwerks gesehen nur einen Bruchteil der Gesamtkosten aus.

Nachhaltigkeit, Bewirtschaftungskosten, Instandhaltungskosten, Instandsetzungskosten, Projektpflichtenheft

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Die Kostenplanung im Bauwesen umfasst die Kostenermittlung und ihre Genauigkeitsgrade, die Kostensteuerung, die Kompetenz und Haftung der Planenden und die Kostenkontrolle. Diese Aspekte sind nicht erst seit heute Gegenstand der Diskussionen, bereits in der Antike bewertete Vitruv den Beschluss einer griechischen Stadt, dass der Architekt bei Kostenüberschreitung mit seinem Privatvermögen haften müsse, als hart, aber gerecht. Die Kosten stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit den qualitativen und quantitativen Aspekten eines Projekts, deshalb ist in jeder Phase eines Projekts eine phasengerechte Ermittlung, Kontrolle und Steuerung der Kosten erforderlich.

Kostenermittlung, Kostenkontrolle, Kostensteuerung, Anlagekosten, Erstellungskosten, Gebäudekosten, BKP, Ordnung SIA 102

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Sind die Ziele der Auftraggebenden formuliert und die finanziellen sowie terminlichen Randbedingungen eruiert, folgt die Phase Machbarkeit. In dieser wird die Intention der Auftraggebenden in eine Projektdefinition übersetzt und nach zielführenden Lösungsmöglichkeiten gesucht. Dabei werden die Potenziale des Orts und grundlegende Fragen zur Realisierbarkeit des Bauvorhabens genauer geprüft. Hilfreich ist es, das künftige Projekt zuerst über das öffentliche und private Baurecht rein rational zu entwickeln.

Rahmenbedingungen, Projektdefinition, Projektpflichtenheft, Raumprogramm, Machbarkeitsstudie, 2000-Watt-Gesellschaft

24.08.2018 4 Seite(n)

Strategien sind Vorgehensweisen und Massnahmen, deren Umsetzung zum Erreichen eines meist mittelfristigen oder langfristigen Ziels führt. Am Anfang eines Projekts steht die Idee, die durch eine spezifische Planung umgesetzt werden will. Im Planungs- und Bauprozess werden daher im Sinn einer Auslegeordnung zuerst mögliche Ziele, Bedürfnisse, Kosten und Termine diskutiert, um anschliessend eine geeignete Methode oder einen Massnahmenkatalog zu entwickeln. Eine Strategie ist in der Regel robust und flexibel und sollte im Fall der Fälle durch eine andere ersetzt werden können.

Ziele, Rahmenbedingungen, Bedürfnisse,

24.08.2018 2 Seite(n)

Gebäude werden meist mit der Absicht gebaut, sie über eine lange Zeit zu nutzen. Um für lange Fristen zu planen, sind anpassbare Strukturen notwendig. Die ersten Anforderungen, die man an Gebäude gestellt hatte, ändern sich im Verlauf ihres Bestehens oft deutlich. Ein auf zukünftige Einflüsse vorbereitetes Gebäude kann auf sich ändernde Bedürfnisse angepasst werden.

Obsoleszenz, Reserve,

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Das Ökonomische Modell stellt vereinfacht die Beziehung zwischen den Anlagekosten und den Erträgen einer Immobilie dar: die Bruttorendite. Es ist insbesondere für erste ökonomische Überlegungen der Planenden und nichtprofessionellen Auftraggebenden hilfreich, zum Beispiel als Teil einer Machbarkeitsstudie und wenn das Objekt vermietet werden soll. Das Modell stellt keine Lösung an sich dar, vielmehr unterstützt es den iterativen Prozess, die Konsequenzen von Entscheidungen aufzuzeigen und die Wirkung von Variablen zu bewerten. Es ist somit auch ein Kommunikationsinstrument zwischen den am Projekt Beteiligten.

Bruttorendite, Kapitalisierung, Verzinsung, Erträge, Beschaffungswesen

04.06.2020 3 Seite(n)

Die Rentabilität einer Investition, beispielsweise in eine Liegenschaft, gibt Auskunft darüber, inwieweit sich die Investition gelohnt hat, oder sich lohnen wird. Sie relativiert absolute Ertrags- oder Erlöszahlen, indem sie diese ins Verhältnis zu den getätigten oder zu tätigenden Investitionen setzt. Erst dadurch ist es möglich, adäquate Investitionsentscheidungen zu treffen und verschiedene Szenarien und Liegenschaften miteinander zu vergleichen.

Investition, Leverage, Performance, Projektpflichtenheft

30.10.2019 2 Seite(n)

Die Investition in eine Liegenschaft bedeutet häufig die Finanzierung einer Liegenschaft. In der Mehrzahl der Fälle wird neben dem Eigenkapital der Bauherrschaft also auch Fremdkapital von Dritten benötigt. Dieses Fremdkapital wird in der Regel in Form eines durch einen Grundpfand gesicherten Darlehens finanziert, das als Hypothek oder als Grundpfandkredit bezeichnet wird.

Eigenkapital, Fremdkapital, Gläubiger, Referenzzinssatz, Raumprogramm

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